Hilfe zu allen Arbeitsphasen, vom Forschungsdesign über die Erhebungsmethoden bis zu den Analyseverfahren.

Forschungsdesign

Dem Forschungsinteresse entsprechend gilt es, eine geeignete Methode zu wählen und die Art der Materialsammlung zu bestimmen. 

Analyseverfahren

Welche methodischen Schritte helfen mir, den Überblick zu behalten? Wie geht man bei Interpretationen systematisch vor? Wie kann ich mein Material sortieren? – Darauf gibt ein Coach ihnen kompetente Antworten.

Erhebungsmethoden

Häufig gestellte Fragen sind: Wie viele Interviews brauche ich? Worauf muss ich achten, wenn ich ein Interview führe? Wo finde ich Archivmaterial? Kann man qualitative und quantitative Methoden kombinieren? 

Forschungsmethoden

Ob Frageleitfaden, narratives Interview, teilnehmende Beobachtung oder Archiv-Recherche – die Wahl der Methode entscheidet auch über den Arbeitsaufwand Ihrer Abschlusarbeit. 

Was Sie vom Coaching erwarten können

Fehlendes Methodenwissen

Nicht selten werden qualitative Forschungsmethoden für Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten verlangt, obwohl diese nicht im Studium gelehrt wurden. Auch in Dissertationen – besonders in den Wirtschaftswissenschaften – werden qualitative Methoden immer aktueller, aber das nötige Methodenwissen ist oftmals nicht vorhanden.

Dass  Studenten an Ende Ihres Studiums ratlos darstehen oder Doktoranden nicht wissen, wie Sie Ihr Forschungsvorhaben umsetzen können,  muss nicht sein. Mit qualifizierter Hilfe kann jeder die Arbeitsschritte lernen.

 

Wie wir vorgehen

Wir erklären Ihnen die grundlegenden Prinzipien der qualitativen Forschung, damit Sie wissen, worauf es bei solchen Forschungen ankommt. Und selbstverständlich begleiten wir Sie bei jedem Schritt Ihrer Studie, von der Konzeption über die Auswahl geeigneter Erhebungs- und Auswertungsmethoden bis zur Auswertung bzw. Interpretation Ihres Materials und erläutern, wie Sie Ihre Ergebnisse darstellten sollten.

Auch bei der Unterstützung qualitativer Forschungsprojekte legen wir großen Wert darauf, dass unsere Hilfe als Selbsthilfe fungiert und somit nicht im Widerspruch zu den Anforderungen akademischer Qualifikationsarbeiten steht.

 

Welche Methode passt zu meinem Wissenstand?

Hier ein paar Tipps zur ersten Orientierung, welche qualitative Methode für Sie geeignet sein kann.

Für Einsteiger in die qualitativen Forschung ist die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring und ein Experteninterview mit Interviewleitfaden sinnvoll, weil damit ein klares Ablaufschemata verbunden ist. Man bleibt bei dieser methodischen Herangehensweise auf der Oberfläche des Gesagten, d.h. bei den inhaltlichen Aussagen. Die Auswertung ist deshalb überschaubar.

Wer schon im Studim ein wenig Erfahrung mit qualitativer Forschung gesammelt hat, wird sich auch mit der Grounded Teory wohl fühlen. Man geht damit in komplexe Zusammenhänge individueller Weltkonstruktionen. Die Auswertung ist komplex, aber noch immer überschaubar.

Ethnographische Studien setzen ebenfalls ein Vorwissen über die Erhebung und Auswertung von Interviews und teilnehmenden Beobachtungen voraus. Es geht nicht mehr einfach um Auswertung, sondern um komplexe Interpretation, die keinem festen Ablaufschema folgen muss. Man darf keine Angst haben, sich auf gedankliche Expertimente einzulassen.

Diskursanalytische Herangehensweisen sollten nicht von Anfängern verwendet werden, die im Studium noch nicht mit qualitativen Forschungsmethoden in Kontakt gekommen sind. Hier braucht es Vorwissen über die Entwicklung des Forschungsdesigns, die Besonderheiten von Erhebungsmethoden und Analyseverfahren. Es braucht also ein methodentheoretisches Verständnis.

Wesentliche Merkmale einer qualitativen Forschung

Die wesentlichen Merkmale der qualitativen Forschung lassen sich kurz und knapp zusammenfassen:
  • Gegenstandsangemessenheit der Methoden.
  • Generelle Offenheit des iterativen Forschungsprozesses
  • Erkenntnisse werden induktiv aus dem Einzelfall abgeleitet
  • Kontexte werden berücksichtigt
  • Forscher reflektieren ihre Rolle im Forschungsprozess

 

Die Erforschung der komplexen Alltagswelt mit ihren vielen Facetten und Regeln stellt eine besondere Herausforderung dar. Da es nicht die eine Methode gibt, sondern eine zunehmende Vielfalt an methodischen Herangehensweisen, Je nach Komplexität der Forschungsfrage braucht es Mut zur Analyse und die Bereitschaft, sich auf Ungeplantes einzulassen. Ohne erfahrene Hilfe an der Seite ist das nicht immer einfach.

Für welche der vielen qualitativen Methoden man sich entscheidet, hängt im Sinne der Gegenstandsangemessenheit von der Fragestellung ab. Generell ist zu unterscheiden zwischen

  • Erhebungsmethoden (Methoden der Datensammlung)
  • Interpretationsmethoden bez. Analysemethoden („Auswertung“)

Der erste Schritt des Forschungsdesigns

Bei der Datensammlung kommen im Wesentlichen folgende qualitative Forschungsmethoden zum Einsatz

  • Befragung (Interview, Gruppendiskussion, schriftliche Befragung)
  • Beobachtung (persönlich im Forschungsfeld oder auch per Video)
  • Schriftliche Dokumente (z.B. Medienberichterstattung oder Akten)
  • Bildliche Dokumente (Fotos, Filme, Werbung)

 

Die Erhebungsmethoden unterscheiden sich vor allem durch den Grad ihrer Offenheit.

Je nach Forschungsinteresse können Interviews eher offen gestaltet sein (narratives Interview, biographisches Interview) oder bestimmte Ausschnitte der Lebenswirklichkeit fokussieren (Experteninterview, fokussiertes Interview, teilstandardisiertes Interview). Auch Beobachtungen können ein breites Spektrum abdecken, von der Beobachtung bestimmter Interaktionen (z.B. in Beratungsgesprächen) bis zur umfassenden Analyse einer Unternehmenskultur oder der ethnologischen Feldforschung.

Darüber hinaus lassen sich alle qualitativen Erhebungsmethoden frei miteinander kombinieren. So wird z.B. in ethnografischen Forschungen häufig ein Bündel verschiedenster Daten gesammelt.

Auswertung / Analyse

Analyseverfahren („Auswertung“) differenzieren sich nach rekonstruierenden und dekonstruierenden Formen.

Rekonstruierende Forschungen fragen nach den subjektiven Deutungsmustern und Relevanzen sozialer Akteure. Es gilt, die Alltagstheorien der Forschungssubjekte im Kontext ihrer Lebensbedingungen herauszuarbeiten. Diese Herangehensweisen werden wiederum unterschieden in

  • kategoriengenerierende (rekonstruierende) Analysen
  • sequenzanalytische (rekonstruierende) Verfahren
  • diskursanalytische (dekonstruierende) Forschungsprogramme

 

Kategoriengenerierend bedeutet, dass man aus dem Material heraus die Aussagen oder Beobachtungen in Kategorien sortiert. Diese Vorgehensweise kann mehr oder weniger übersichtlich sein, letztlich sind diese Verfahren aber recht gut handhabbar. So kann z.B. ein Experte, der über die Neuorganisation einer öffentlichen Verwaltung redet, verschiedene Probleme ansprechen (Hauptkategorien), die sich ihrerseits wiederum in untergeordnete Aspekte (Subkategorien) unterscheiden. Bei Experteninterviews, die sich für Fakten und Fachwissen interessieren, wird in Bachelor- oder Masterarbeiten häufig die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring angewendet, die ein sehr überschaubares Verfahren ist und als reine Auswertungsmethode zu verstehen ist. Wenn Experten jedoch in Entscheidungspositionen soziale Gestaltungsaufgaben übernehmen, können auch ihre Weltvorstellungen von Interesse sein. Man würde unter den kategoriengenerierenden Verfahren dann eher zur Grounded Theory greifen.

Sequenzanalystische Herangehensweisen arbeiten ebenfalls die Alltagstheorien der Beforschten heraus, aber sie sind insofern offener, als sie ihre analytischen Fragen und Arbeitshypothesen erst am Text entwickeln, überprüfen und modifizieren und mehr Interpretationsmöglichkeiten bieten, um Brüche und Widersprüche in der Weltkonstruktion zu erfassen. Sequenzanalytische Forschungen erfordern Mut von den Forschenden, denn sie müssen sehr selbstständig Interpetationsvorschläge aus einem oftmals verwirrend komplexen Material erarbeiten. Dafür wird man aber mit einer sehr lebendigen Arbeitsweise belohnt.

Diskursanalytische Forschungsprogramme dekonstruieren die Regeln von wuchernden und sich verengenden gesellschaftlichen Diskursen (Wirklichkeitskonstruktionen) bzw. Diskurssträngen. Diese Forschungen verfolgen eine andere Stoßrichtung, typischerweise wird nach dem Wer, Wie, Was, Wann und Wo gefahndet. Eine klassische Frage der Diskursanalyse lautet: „Wer spricht was aus welcher Position“ – es geht also immer um gesellschaftliche Machtverhältnisse. Brüche und Widersprüche – auch in persönlichen Weltkonstruktionen – zeigen die Grenzen des Diskuses, der ein patchworkartiges Netz spinnt, in dem vorgängige Diskurse oder auch Antidiskurse aufscheinen. Solche Forschungen sollten erst dann ins Auge gefasst werden, wenn bereits einige Erfahrungen mit qualitativen Methoden gesammelt wurden. 

Qualitative Forschung sollte und kann Spaß machen

Oft stellen wir fest, dass der Spaß an der eigenen Forschung durch methodische Anforderungen ausgebremst wird. Oft hat dies damit zutun, ssich dass Methodenbücher mit Respekt heischender Autorität präsentieren.

Tatsächlich wird in der Forschung nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Entscheidend ist nicht, ob man jeden einzelnen methodischen Schritt gewissenhaft absolviert, sondern ob man über ein Verständnis für das Anliegens der qualitativen Forschung im Allgemeinen und die Besonderheiten der gewählten Methode verfügt.

Natürlich hat jede Methode ihre Berechtigung, aber vor allem sollte eine Forschungshaltung vorhanden sein, die von Neugierde geprägt ist – und möglichst auch von dem Spaß an der Forschung selbst.

Mit fachlicher Beratung und einem guten Coaching kommen Sie nicht nur schneller, sondern auch stressfreier durch Ihr Projekt und Sie verbessern die Qualität der Analyse. Da Sie von Anfang an auf einen sinnvollen Weg gebracht werden, wird sich auch Freude an der qualitativen Forschung einstellen.